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Natur- und Tierschutz

 

Wald ist ein Lebensraum für ca. 7000 Tierarten u. a. Wildkatze, Dachs und ca. 1300 Pflanzenarten. Jährlich verschlingt der Wald 100 Millionen Tonnen CO2 und produziert dabei Sauerstoff durch Photosynthese. Eine 100-jährige Buche kann pro Stunde soviel Sauerstoff herstellen, wie 50 Menschen in dieser Zeit zum Atmen benötigen! Spaziergänge zwischen Bäumen baut Stress ab und senkt den Blutzuckerspiegel. Außerdem wachsen in unseren Wäldern viele Heilmittel.

Natur- und Tierschützern ist allerdings die Gefährdung von Tieren und deren Lebensraum durch die Errichtung von Windkraftanlagen mehr als nur ein Dorn im Auge. Schließlich müssen die Verantwortlichen der Anlagen schon vor dem Transport der Einzelteile zum Einsatzort Wald abholzen und zerstören somit schon beim Errichten der Windkraftanlagen die natürliche Umgebung der Tiere.

Viele Fledermäuse lassen in den Rotoren der Anlagen ihr Leben und auch Schwarzstörche und die seltenen Rotmilane sind gefährdet. Letztere Vögel bemerken die riesigen Rotorblätter meist viel zu spät. Zwar ist ein gesetzlicher Abstand der Anlagen zu den Horsten dieser Tiere vorgeschrieben, doch wird diese Vorschrift in der Realität nicht immer eingehalten.

Selbst wenn Windräder still stehen, töten sie Vögel. Sie stoßen gegen den Turm und gegen die still stehenden Rotoren und fallen unmittelbar unter das Windrad Deshalb sind sie vergleichsweise einfach zu finden. Offenbar können sie die tödlichen Hindernisse nicht erkennen, was aus evolutionsbiologischer Sicht verständlich ist. Vögel gibt es seit vielen Millionen Jahren und sie haben sich in dieser langen Zeit optimal an ihre Umwelt angepasst. Mit 100 bis 200 Meter hohen, frei stehenden Hindernissen mussten sie niemals rechnen und deshalb rechnen sie auch heute nicht damit.

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Aber warum findet man praktisch nie die Opfer? Das liegt einmal daran, dass sie nur ausnahmsweise direkt unter das Windrad fallen, sondern von ihm aus einer Höhe von bis zu 200 m mit Geschwindigkeiten zwischen 100 und 400 km/h weit weggeschleudert werden und zwar bei Kollisionen oberhalb der Rotornabe nach der einen Seite und unterhalb der Rotornabe nach der anderen Seite. Außerdem werden sie je nach Windrichtung in andere Richtungen geschleudert, wobei sie der Wind zusätzlich ablenkt. So werden die Opfer durch die Rotoren auf einer riesigen Kreisfläche von mehreren Hektar verteilt und sind kaum zu finden. Bei noch höheren Windrädern wird die Suche praktisch aussichtslos. Bei Volltreffern kommt hinzu, dass von den Tieren kaum noch Erkennbares übrig bleibt, vor allem, wenn sie klein sind.

Opfer „verschwinden“, weil andere Tiere sie fressen.Für Krähen, Elstern, Rotmilane, Bussarde, Turmfalken, Füchse, Katzen, Marder, Wiesel, Ratten und andere Tiere sind die Windradopfer eine begehrte Nahrungsquelle. Sie alle warten geradezu auf die nächste „Fütterung“ und werden dabei oft selbst zu Opfern, wie die seit Jahren seltener werdenden Rotmilane.

Kommt ein Vogel oder eine Fledermaus auch nur in die Nähe eines Rotorblattes, saugt sie ein Unterdruck unweigerlich gegen das Rotorblatt und es ist um sie geschehen. Dieser Unterdruck entsteht durch die Luftströmung an den Rotorblättern und schwankt, weil der Wind mal schneller oder mal langsamer weht und auch, weil sich das Rotorblatt wegen seines hohen Trägheitsmomentes nur verzögert schneller oder langsamer drehen kann. Mit dem Unterdruck schwankt auch der daraus resultierende Sog ständig. Verstärkt werden die Druckschwankungen durch den Turm-Effekt, weil immer dann, wenn ein Rotorblatt vor dem Turm vorbei saust, der Winddruck abfällt und deshalb das Rotorblatt vor und zurück springt.Das hört man als Wummern, weil der Mast periodisch von den nachlaufenden Luftströmungen des vor ihm vorbei sausenden Rotorblattes getroffen wird und sich seine Anströmrichtung und Anströmgeschwindigkeit kurzzeitig ändern. Hinzu kommt, dass der Wind mit der Höhe zunimmt. Das bedeutet aber, dass die Rotorblätter, wenn sie ganz oben stehen, mehr belastet werden, als wenn sie ganz unten stehen. Das führt zu weiteren Schwingungen und zwar umso mehr, je länger die Rotorblätter werden.

Auf dem ersten wissenschaftlichen Kongress zum Thema "Windenergie und Artenschutz" am 12. Januar 2012 in Jerez de la Frontera in Spanien machte die Spanische Gesellschaft für Ornithologie (SEO/Birdlife) deutlich, dass an Spaniens 18.000 Windkraftwerken zwischen 6 und 18 Millionen Vögel und Fledermäuse zu Tode kommen. Im Durchschnitt rechnet man in Spanien mit 333-1000 Todesfällen pro WKA und Jahr.
Spanien ist 504.645 km² groß. Insgesamt sind auf spanischem Gebiet 18.000 Windkraftwerke errichtet. Das Monitoring der Spanischen Ornithologischen Gesellschaft ergab, daß an spanischen WKA jedes Jahr 6-18 Millionen Vögel und Fledermäuse getötet werden.
In Deutschland sind etwa 28.000 WKA errichtet auf einer Fläche von 357.121 km². Aus der Anzahl der WKA und der Landfläche ergibt sich für Deutschland ein Faktor von 2,2. Daraus lässt sich schließen, dass jedes Jahr  13 - 40 Millionen Vögel und Fledermäuse an deutschen WKA ihr Leben lassen.

 

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